Geschichte - Aufgaben - Ziele
Die Guernica-Gesellschaft wurde 1985 mit dem Ziel gegründet, zur Erforschung der antifaschistischen Kunst und Antikriegskunst beizutragen. Die wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich zu Beginn auf die Dokumentation der oppositionellen Kunst der 1930er und 1940er Jahre in Deutschland. Als Ergebnis dieser Arbeit liegt eine umfangreiche Datenbank zu den in dieser Zeit verfolgten und emigrierten Künstlern und der Rezeption ihrer Werke nach 1945 vor.
Inzwischen werden nicht mehr nur die Zeugnisse der Opposition gegen den Faschismus dokumentiert, sondern die künstlerischen Verhältnisse unter den Bedingungen des Nationalsozialismus und des europäischen Faschismus in all ihren Erscheinungsformen in den Blick genommen. In erweiterter Perspektive geht es um die Erforschung der politischen Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Aktuelle Information
Die Macht der Straße. Politik und Ästhetik des Plakats (online, 14./15.11.2025)
Mit der Demokratisierung des öffentlichen Raums wurden Plakate nicht mehr nur zur Werbung und zur Information, sondern auch zum Aufruf und zum Protest eingesetzt. Das Plakat wurde ein Ausdrucksmittel sozialer und politischer Oppositionen, von der Arbeiterbewegung über die Friedensbewegung bis zur ökologischen Bewegung. Plakate von Käthe Kollwitz, John Heartfield, Pablo Picasso und anderen entwickelten eine spezifische Ikonografie und Ästhetik und wurden zu Ikonen sozialer Bewegungen.
Im Rahmen eines Online-Workshops zur Politik und Ästhetik des Plakats soll die politische Wirksamkeit künstlerisch ambitionierter Plakate diskutiert werden, und zwar in historischer wie in gegenwartsbezogener Perspektive. Es soll nicht nur exemplarisch um die politische Ästhetik künstlerischer Plakate im 20. und 21. Jahrhundert gehen, sondern auch um die Attraktivität und Relevanz der Straße als politischer Kommunikationsraum und um die Frage, wie sich das Plakat als analoges Medium im digitalen Zeitalter verändert, aber auch gegen die digitale Konkurrenz behauptet hat.
Die Beiträge sollen 2026 im Jahrbuch Kunst und Politik veröffentlicht werden.
Leitung: Prof. Dr. Martin Papenbrock
!! ÄNDERUNG IM ABLAUF (Stand: 12.11.2025) !!
Programm
Freitag, 14.11.2025
11.00 Martin Papenbrock (Karlsruhe): Begrüßung, Einführung
11.20 Anna Gonchar (München): Architektur im Plakat: Beiträge der Ehmcke-Werkstatt zur Internationalen Presseausstellung 1928 in Köln
12.00 Anoushirvan Masoudi (Offenbach): Von der NS-Bildsprache zur amerikanischen Werbeästhetik. Visuelle Politik im Wahlkampf der frühen Bundesrepublik
12.40 Pause
14.00 Helen Gramotnev: The Woman’s Role in the Theatrics of La Vie Parisienne Cover Illustrations
14.40 Chiara Ferro (Berlin): Die kritischen und revolutionären Poster von Dia a-Azzawi (von 1970 bis heute)
15.20 Alexey Markin (Hamburg): Pussy Riot – Femen – Viktoria Lomasko. Frauenprotest und Plakat “Free Pussy Riot. Vertreibe Putin!“ (2013)
16.00 Ende des ersten Tages
Samstag, 15.11.2025
10.00 Jonas Keck (Düsseldorf): Wolfgang Tillmans‘ Plakate als zirkulierende Protestmedien
10.40 Martin Bartelmus (Düsseldorf): Grammatologie des Protests? Typografie und politische Plakate von Künstler:innen als PDF (2018/2020/2024)
11.20 Pause
11.40 Rosanna Umbach (Bremen): Lesben, Hexen, Bad Girls. Queer-feministische Plakate als visuelle Interventionen im Stadtraum (2000 bis heute)
12.20 Alessa Paluch (Greifswald): Ich bin keine Niete! – Studentische Plakatkunst im ländlichen Raum (2020/22)
13.00 Schlussdiskussion
14.00 Ende der Tagung
Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
Anmeldungen bis zum 12.11.2025 an: Prof. Dr. Martin Papenbrock (martin.papenbrock@kit.edu).
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